Ich neige ja dazu, um so weniger zu reden, je mehr Mist andere von sich geben. Ich nutze meine Zeit lieber zum reflektierten Denken & konkreten Tun als für leeres, oberflächliches Gerede. Mir ist es oft wichtig, eine möglichst durchdachte & fundierte Meinung zu haben, aber wenn diese nicht gehört werden will, dann ist das eigentlich das Pech der anderen.
Wie ist das aber mit meiner Mitverantwortung für die öffentliche Meinung?
Bertolt Brecht meinte angeblich: „Die Bürger werden eines Tages nicht nur die Worte und Taten der Politiker zu bereuen haben, sondern auch das furchtbare Schweigen der Mehrheit“
Und Oriana Fallaci sagte sogar: „Doch es gibt Augenblicke im Leben, in denen Schweigen zur Schuld und Sprechen zur Notwendigkeit wird. Eine Bürgerpflicht, eine moralische Herausforderung, ein kategorischer Imperativ, dem man sich nicht entziehen kann.“
Auch wenn nicht-marktkonforme Meinungen immer mehr von Suchmaschinen, Medien und virtuellen Netzwerken unfindbar versteckt, todgeschwiegen oder gar gelöscht & zensuriert werden, so scheint es doch eine moralische & demokratische Pflicht, Meinungen mitzugestalten um der Schweigespirale zumindest eine Stimme entgegenzusetzen. Und weil ich wegen meinen oft ungewöhnlich oder gar verrückt anmutenden Ideen & Ansichten und aus verschiedenen anderen Gründen Isolation schon gewohnt bin, will ich hier und in meinen Projekten Friedensturm & Selbermacherei mutig sagen, was gesagt werden soll, auch wenn ich dafür oft angefeindet werde.
Doch ich kenne mich und meine Tendenz zur Zurückhaltung und lade deshalb herzlich ein zu fragen, weil ich mir noch viel, viel mehr Gedanken mache, als ich rede & schreibe und meist viel mehr zu sagen habe, als Ihr ahnt.