Schon 1880 kritisierte der französische Arzt & Aktivist Paul Lafargue in „Das Recht auf Faulheit“ den von der Arbeiterbewegung übertrieben angebeteten Fetisch Arbeitsplatz, der auf alten, lange überholten feudalistischen Denkmustern basiert.
Der Professor für Soziologie Stephan Lessenich schreibt in einem Essay zur Neuerscheinung dieses bekanntesten Werkes Lafargues, dies sei als Kritik an der endlosen Wachstums- & Produktivitätssteigerung zum Wohle der Natur und der Meschen gerade heute aktuell.
In einem Interview meint er, daß „der Arbeitsdrang der potenziellen Arbeitnehmer sehr nachvollziehbar“ sei, begeht dabei jedoch den gleichen Fehler wie fast alle in diesem Zusammenhang, Arbeit mit Erwerbsarbeit gleichzusetzen.
Der selbst heute noch weltweit beträchtliche Teil der Subsistenzwirtschaft wird dabei leider wieder einmal vollkommen ignoriert.
Ja, Arbeit ist keine Pflicht sondern ein Bedürfnis, ein Menschenrecht, das nicht ausgenutzt werden sollte.
Aber was bedeutet Arbeit wirklich?
Ist es nur die unselbständige Lohnsklaverei?
Ist es die Verausgabung in irgendwelchen, sinnlosen Jobs, nur um unnötige Kredite zurückzuzahlen oder gar schädliche Überflüssigkeiten zu konsumieren?
Oder ist es der Wunsch jedes Menschen, produktiv zu sein, seine Fähigkeiten zu entwickeln, Herausforderungen zu meistern, gemeinsam etwas zu schaffen, stolz darauf zu sein, Fertigkeiten weiterzugeben, anderen zu helfen usw.?
Wir machen seit vielen Jahren immer wieder die angenehme Erfahrung, wie uns die Selbermacherei sowohl immer mehr alle diese Bedürfnisse erfüllt, uns ein schönes, freies, unabhängiges und erfüllendes Leben ermöglicht und durch die Ressourcen- und damit auch Geldersparnis uns noch viel Zeit schenkt, um darüber nachzudenken, was uns wirklich wichtig ist, und wie wir das gemeinsam erreichen können. Ein positiver Teufelskreis zu dem wir alle einladen.
Mach mit !)