Auch wenn Kaufen im Sinne der freeganen Selbermacherei die letzte Alternative sein will, so soll sie auch dann möglichst lokal, bio und fair sein. doch was bedeutet fair wirklich?
Es ist ja traurig, daß in unserer sonst so hochentwickelten Welt ethische Grundsätze nicht schon lange selbstverständlich sind. Ganz im Gegenteil: Jahrhundertelang wurden Bäcker, die zu kleine Brote backten, mit Waterboarding bestraft. Heute wird dieser schleichende Betrug als wirtschaftliche Notwendigkeit verharmlost. Etikettenschwindel ist nur noch Marketingstrategie. Und Ausbeutung scheint überlebensnotwendig.
Wir haben den Kolonialismus nicht abgeschafft sondern nur in modernere Kleider gesteckt. Kleider, die von versklavten Kindern genäht werden. Und ganze Landstriche werden verwüstet, um fremde Pseudo-Bedürfnisse zu stillen.
Ich fand es ja schon immer etwas makaber, daß Menschen sich so gerne Blumenleichen schenken, aber seit ich weiß, wie tötlich die unzähligen Blumengeschenke tatsächlich sind, graut mir vor jedem Valentinstag. Wir lassen uns ja viel Luxus einreden: Statt heimischem Obst kaufen wir lieber welches, daß in der Wüste angebaut wurde. Daß deswegen Leute verdursten, verdrängen wir. Doch wenn sogar Menschen verdursten, weil ihnen ihr Wasser zum Blumenanbau geraubt wird, ist nicht nur unromantisch sondern grausam.
Aber was sind die Alternativen? Macht es einen Unterschied, wenn irgendein Gutmenschen-Label draufpickt? Oder ist auch das nur Verkaufsmasche?
Schlimmer noch: Mit dieser teuren Zertifizierung werden kleine Produzenten vernichtet.
Hier ein etwas oberflächlicher Einstiegsfilm:
Die ausführlichere Dokumentation mit konstruktiveren Lösungsansätzen „Der faire Handel auf dem Prüfstand“ kann leider wegen der restriktiven Regeln von Arte nicht gezeigt werden. Falls sich etwas daran ändert, freue ich mich über Mitteilung.
Sonst kann ich nur wiedereinmal auf den umfangreichen Wikipedia-Artikel verweisen, der sogar als gesprochene Version existiert.