Man gab auf zu sehen
Diese Erzählung war mein erster längerer Text. Ich verarbeitete darin Erfahrungen meiner Zeit in Salzburg, einer Stadt, von der Thomas Bernhard behauptete, man könne in ihr an nichts anderes denken, als an Selbstmord.
Doch neben der literarischen Beschäftigung mit Einsamkeit, Eintönigkeit,
Trägheit forderte mich etwas ganz anderes heraus: Kurz zuvor hatte ich
"Das Parfum" von Patrick Süßkind gelesen und war trotz
oder gerade wegen seiner bildhaften Sprache enttäuscht. "So denkt
niemand, der nur in Gerüchen lebt!" sagte ich mir und versuchte, eine
Sprache zu finden, die nicht bildhaft ist. Und diese Herausforderung stellte
sich als ausgesprochen schwierig heraus! Doch die damit verbundene Sinnlichkeit
ergab einen konstruktiven Gegenpol zum depressiven Augenverschließen vor
der Welt.