Ergotherapeutische Konzepte
aus Jugendpsychiatrie, Kinderpsychosomatik, Forensik, Justiz
Die verschiedenen Bereiche meiner ergotherapeutischen Tätigkeit erforderten unterschiedliche Schwerpunkte. Basierend auf den Erfahrungen meiner Diplomarbeit entwickelte ich den jeweiligen Möglichkeiten & Anforderungen entsprechende Konzepte & Arbeitsweisen.
Während die Arbeit in der Jugendpsychiatrie durch niederschwellige Angebote wie gemeinsames Kochen oder Musizieren, offene Werk- oder Malgelegenheit oder Gruppenausflüge geprägt war, bei denen es neben ausdruckszentrierten oft um ressourcenorientierte Schwerpunkte ging, und die Kinderpsychosomatik noch mehr nach spielerischen Ausdrucks- & Verarbeitungsmöglichkeiten mit Handpuppen, Ton- oder sonstigen Figuren, Bausteinen, Fingerfarben, Video und vielem mehr verlangte, waren die Anorderungen in der Forensik & Justiz fast entgegengesetzt: Hier mußte die Therapie in das klare Regelwerk des Gefängnislebens eingepaßt werden, und auch wenn kompetenzzentriert oder interaktionell gearbeitet wurde, ging es eigentlich immer darum, die deliktspezifische Gefährlichkeit zu reduzieren.
Das für den therapeutischen Prozeß notwendige Vertrauen entstand also jedesmal auf gänzlich unterschiedliche Weise: Während die Kinder oft einfach vergaßen, daß da eine zweite Person mitspielte, war den Jugendlichen gerade die Reibung wichtig. Während die Jugendlichen Vertrauen schöpfen konnten, weil sie sich verstanden fühlten, hatten die Straftäter Angst, ständig beobachtet, analysiert & beurteilt zu werden. Sie waren geprägt durch den aus Film & Fernsehen bekannten Satz „Ich sage nichts ohne meinen Anwalt!“, und es dauerte oft Jahre, bis diese alten Muster veränderbar wurden, die zum Delikt geführt hatten.
Gleichzeitig zeigten sich in allen diesen Arbeitsbereichen ähnliche Spuren von Mißbrauch selbst in alltäglichen Verhaltensweisen ... aber dies näher zu erläutern, würde hier zu weit führen. Bei Interesse an diesen Themen ebenso wie an ausführlicheren Erläuterungen über die konkrete Arbeit in den verschiedenen Arbeitsbereichen oder Diskussion der u.a. Darstellungen bitte ich um Kontaktaufnahme.
Hier noch einige Konzepte, angefangen von einem Praktikumsprojekt in einer Arbeitstherapeutischen Werkstätte (wurde auf Wunsch eines der Mitwirkenden entfernt) und einer ganz kurzen Beschreibung ergotherapeutischer Schwerpunkte (Download - pdf) über den ersten Entwurf eines Konzeptes für die Forensik (Download - pdf) bis hin zur Beschreibung von Konzept (Download - pdf) & Ausführung (Download - pdf) des Gruppenangebotes in der Justiz. (Hier sei angeführt, daß meine Arbeitszeit immer mit 20 Wochenstunden begrenzt war, und je etwa 2 Wochenstunden für Besprechungen & Einzelgespräche bzw. -therapie notwenig wären. Dokumentation & Materialbeschaffung kamen in den Jahren ohne Kollegin deshalb leider meist zu kurz.)