Vita - DrVanH

Tritt knapp vor dem Nirvana nochmal auf die Bremse. Dies wird zur lästigen Angewohnheit. Lauscht seither meistens in Mitfreude. Verschläft immer öfter.
Irgendwann im Paläozän - Verwischt aus Nachlässigkeit seine Spuren nicht mehr vollständig.
Viel, viel später - Zeigt aus reiner Gutmütigkeit dem Homo Sapiens den Umgang mit dem Feuer. Bereut dies bald. Beschließt sich weniger einzumischen.
Betrauert im Laufe der darauf folgenden Jahrtausende den Rückgang an Vielfalt und Kreativität zugunsten der krebsartigen Wucherungen von Verschwendung und anderen simplen Irrtümern. Es gibt einfach immer weniger Mitfreubares zu lauschen.
Greift vor allem mit Beginn der christlichen Zeitrechnung den in der Tria zu schätzen gelernten Zeitvertreib der thanatologischen Beobachtungen immer wieder auf, bis ihn diese Beschäftigung zur zweiten Jahrtausendwende hin vollkommen auffrist. Kann nicht mehr tatenlos zusehen.
1971 - Tritt erstmals unter dem Pseudonym Wolfgang aber bald nur noch Wolf Hoog auf. Beginn der Punk-Phase: Präsentiert der Welt gleich zu Beginn den Arsch.
1979 - Überlebt einige obskure, tödliche Krankheiten.
1981 - Erste intellektuelle Bestrebungen: Möchte unbedingt irgendwann der ganzen Menschheit zeigen, was da alles in seinem kleinen, kranken Kopf so los ist. Wird Grufti.
1990 - Beendigung der Berufslaufbahnen als Bauer, Forstwirt, Fernfahrer und staatlich geprüfter Schweinebesamer. Beginn der Satanisten-Phase. Will irgendeinen Sozialberuf ausüben. Erste Erfahrungen in einem Altenpflegeheim.
1991 - Erste zögerliche Versuche, lautlose Stimmen in literarischer Form einzufangen.
1992 - Behauptet plötzlich, das mit dem Froschkönig und dem Rotkäppchen war in Wirklichkeit alles ganz anders. Untermauert diese Behauptungen durch ausführlich recherchierte Fallbeispiele.
1994 - Beginnt als therapeutischer Bastler mit suizidalen Jugendlichen zu arbeiten. Wechselt später zu verhaltensgestörten Kindern und dann zu psychotischen Gewaltverbrechern, bis er schließlich im Gefängnis landet. Wartet viel zu lang auf seine Entlassung. Ende der Punk-Phase.
1995 - Verarbeitet erste deprimierende Berufserfahrungen im Kurzroman "Man gab auf zu sehen". Danach folgen einige Theaterstücke & Drehbücher.
1999 - Kreiert überirdische Schokolade-Schöpfungen und Kräuterelixiere. Verfeinert diese Künste im Laufe der Jahre zur Perfektion. Kann seine Rezepte jedoch nicht vermarkten, da er sie immer wieder vergißt.
2001 - Erster Film, "Uiin, nisen-ichi nen shi gatsu, Kato Ichiro", ein japanisches Homevideo, wird unerwarteterweise nicht der Durchbruch. Outet sich als transsylvanischer Doktor und macht Wanderungen mit Gruftis.
2002 - Seine Präventionskampagne gegen sexuellen Mißbrauch durch Therapiemotivation der potentiellen Täter findet leider keine politische Unterstützung. Es folgen einige Vorträge auf forensischen Kongressen. Arbeitet seither schwerpunktmäßig an der Perfektionierung seiner Garderobe.
2004 - Schreibt die perversen Erzählungen "In den Armen Deiner Frau", "Und plötzlich kniete sie vor mir!". Initiiert die Diskussionsrunden: BlutLust, ex cathedra & die Société absurde des Grands Seigneurs
2005 - Entscheidet sich für ein keusches Leben. Überlegt wiedermal den Eintritt ins Kloster. Richtet einen Beichtservice für Perverse ein. Arbeitet für abartige Magazine. Beginnt trotz widriger beruflich-emotional-gesundheitlicher Umstände einen Dokumentarfilm über Nächstenliebe & salesianische Freuden.
2006 - Macht morbide Portraitaufnahmen und psychiatrische Selbsterfahrung. Beginnt eine neue Kariere als Veterinärtheologe, Waldläufer und armer Kunststudent.
2007 - Macht Skulpturen, Drucke und noch mehr Photos, erste Ausstellung mit anderen Spezialisten über den Tod.
2008 - Ausstellung im Wallfahrtsort Strasshof. Vollendet trotz noch widrigerer technischer Umstände seinen Dokumentarfilm. Schreibt seltsame Bastelanleitungen. Beginnt eine Reihe feministisch-religiöser Bondage-Holzdrucke. Entkommt endlich den Fesseln der Justiz.
2009 - Nimmt alte magische Forschungsarbeiten wieder auf. Vertreibt seine caritative DVD auf Festivals & in Büchereien.
seit 2010 - Weitere Ärgernisse mit einer leistungsunwilligen Amtsstubenversicherung. Gründet ein Netzwerk des selbstbefriedigenden Empowerments. Überlegt eine Übersiedlung in ein baufälliges Theater, in eine nationalsozialistische Kriegsruine, einen Steinbruch oder eine Höhle im Wald. Weitere Ausstellungen, unsichere Zukunft ...